Bilder nach der Schließung der Grube "Gute Hoffnung" im Jahre 1961
Linkes Bild:
Ansicht des unteren Teils der Grube von 1987 von der B 9 her. Links Wohnung des Fahrhauers Steinborn und seiner Familie, zuletzt Wohnung des Wächters der Fa. Aretz, in der Mitte die zerfallene Aufbereitungsanlage, rechts Generatorenhaus und Magazin.
Rechtes Bild:
Die Aufbereitungsanlage im Zustand 1978; Aufnahme: Archiv W. Baumann.
In der Aufbereitungsanlage befanden sich ein Steinbrecher und ein Lesetisch, an dem überwiegend Personen beschäftigt waren, die noch nicht unter Tage arbeiten durften. Unter anderem verbrachten hier die Berglehrlinge ihr erstes Ausbildungsjahr. Nach Aussagen von Zeitzeugen war Paul König Meister und Ausbilder, bei dem Disziplin und Fleiß oberstes Gebot waren.
Die in der Aufbereitung aussortierten Waschberge – so nannte man das Gestein, das vom Erz getrennt wurde – hat man mit Loren durch den Gustavschacht zum Adolf- Hitler-Schacht bis hin zur „Horscht“ führte, transportiert und hier aufgeschüttet. Die großen Berge dieses Gesteins sind heute noch im Tal zu sehen.
Innerer oberer Teil der Aufbereitung unmittelbar über dem Steinbrecher.
Toreinfahrt für die mit Roherz beladenen und von einer Diesellok gezogenen Förderwagen (Loren). Die Loren wurden über dem Steinbrecher entladen, das Roherz zerkleinert und sortiert. Das aussortierte Erz wurde dann wiederum mit Loren in Eisenbahnwagons verladen und zu den Hochöfen nach Bad Ems transportiert.
Verfall, wohin man schaut.
Links – Reparatur-Werkstatt, Schlosserei, Dreherei und Schmiede.
Auf der rechten Seite war die Werkstatt der Schreiner und Elektriker.
In der Schreinerei waren August Kuhn und Franz Wassmut (Biebernheim) sowie Kurt Bengard und sein Vater beschäftigt.
Elektrowerkstatt – Zu den Elektrikern auf der Grube zählten Ernst Luy, Otto Michel, Gerhard Müller („Ecktheise“ Gerhard) und Siegbert Bäumer, der hier seine Ausbildung zum Elektriker machte. Hermann Scherer absolvierte hier ein Praktikum für sein Studium als Elektroingenieur.
In die Reparatur-Werkstatt und Schlosserei führte ein Schienenstrang, auf dem die zur Reparatur anstehenden Loks und Loren hineingefahren wurden. Hier waren in den letzten Jahren Heinrich Brück, Werner Brück, August Napp, Engelbert Rau und Rudolf Bäumer beschäftigt.
Emil Ackermann und Max Pietrowski waren in der Schmiede tätig. Ihre Aufgabe war es, die abgenutzten Arbeitsgeräte der Bergleute (Gezähe), wie zum Beispiel: Bohrhammer, Spitzhacke, Bohrer usw., wieder einsatzfähig zu machen.
In der Dreherei arbeiteten Erich Franz, Erwin Heeb und Ludwig Bach aus Holzfeld. Ihre Aufgabe war es, verschiedene Metallteile, die zur Reparatur von Maschinen und Förderwagen benötigt wurden, wie z. B. Lagerwellen, passgerecht zu drehen.
Einfahrt in die Reparatur-Werkstatt und Schlosserei. Über dem Eisentor das Jahr der Erbauung des Gebäudes und das Symbol der Bergleute (1935).
Linkes Bild:
Blick in den Innenraum der Schmiede 33 Jahre nach der Schließung im Jahre 1961; das Bild stammt aus dem Jahre 1994.
Rechtes Bild:
Abzug über der Feuerung in der Schmiede, auch hier ist der Zerfall wieder deutlich zu sehen (Aufnahme aus dem Jahr 1997).
Eine Ansicht des ehemaligen Werkshofes der Erzgrube, rechts Trafostation und Magazin.
Die Trafostation wurde von zwei E-Werken, der MKW (Main-Kraftwerke) und der RNK (Rhein-Nahe-Kraftwerke), gespeist.
Die Gebäudebereiche mit der Fachwerksfassade weisen teilweise schon recht erhebliche Verfallserscheinungen auf.
Magazin, Lagerhalle und Ausgabestelle für die im Bergbau benötigten Werkzeuge, wie z.B. Bohrhämmer, Spitzhacken, Schaufel, Bohrer usw.; einer der Magazinverwalter war Wilhelm Römer aus Holzfeld.
Wohnungen der Familien Walter Rink (Obersteiger) und Manns ( Maschinensteiger). In diesem Hause wohnte auch Herr Günter Schulze, der Mann von Helga Müller und Vater von Antje Thieme.
Im Erdgeschoss auf der rechten Seite befanden sich die Wasch- und Duschräume der Steiger bzw. der in Führungspositionen stehenden Bergleute.
Linkes Bild:
Haupteingang zu der Wohnung von Rink und Manns. Über dem Eingang das Symbol der Bergleute.
Rechtes Bild:
Treppenaufgang vom Garten in die Wohnung der Familien Rink und Manns.
In diesem Hause wohnte im 1. Stock Direktor Griesel; im Erdgeschoss war das Betriebsbüro untergebracht.
Wohnhaus der Familie Steinborn.
Die bereits stark zerstörte einstige Menage. Die Menage war die Unterkunft für die Beschäftigten vom Hunsrück. Die Bergleute waren hier von montags bis samstags untergebracht und haben sich hier auch selbst verköstigt.
Linkes Bild:
Die Waschkaue, der Wasch- und Umkleideraum der Bergleute. An den Stahlschie-nen über den Bänken waren Haken angebracht, für jeden Bergmann zwei. Hier wurden die Ketten befestigt, mit denen auf der einen Seite die Straßenbekleidung und auf der anderen Seite die Arbeitsbekleidung zur Decke gezogen wurden.
Rechtes Bild:
Die Haken mit Resten von Ketten. Haken Nr. 5 von links war der von Peter Bohley.
Heißwasserspeicher in der Heizungsanlage zur Versorgung der Wohn- und Waschräume.
Links der Christianstollen und rechts der Schornstein vom Kesselhaus.
Mundloch des Christianstollens, der ca. 170 m waagerecht verläuft bis zu dem ca. 180 m abfallenden Schacht, dann über eine Strecke von ca. 3000 m unter dem Rhein bis zum Augustschacht in Wellmich (Aufnahme Dezember 1994).
Mundloch des Friedrich-Wilhelm-Stollens im Jahre 1994. 1835 wurde der Friedrich-Wilhelm-Stollen eingeleitet, der bis zur Stilllegung der Grube Hauptförderstollen geblieben ist.
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Betonstützmauer am Adolf-Hitler-Schacht, der später in Werlauer Schacht umbenannt wurde.
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Bronzetafel zeigt einen Bergmann beim Abbau unter Tage. Die Tafel wurde nach dem Abräumen der Familiengrabstätte Schmidt hier aufgestellt.
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Ein „Hund“, laut Fachsprache, bzw. eine Lore waren das wichtigste auf Schienen fahrende Transportmittel im Bergbau.
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„Gezähe“ – ein Arbeitsgerät des Bergmannes, auf diesem Foto eine Schaufel. Fundort: Werlauer Schacht.
Bergleutetreffen 1986 auf dem Gelände der Grube Prinzenstein
Am 04. Dezember 1986 trafen sich ehemalige Bergleute auf dem Gelände der Grube Prinzenstein zu Füßen des Gebäudes, das Magazin und Generatorenraum beherbergt hatte.
Auf dem Bild erkenen wir: V. l.: Dieter Rink, Adolf Stein, Robert Neuser, Karl Maus, Reinhard Treppke, Hermann Beck, Rudolf Brück, Peter Bohley, Werner Brück, Fritz Langenbach, Hubert Emig, Rudolf Lips, Paul Mader, Kurt Hahn, Obersteiger Walter Rink, Eugen Hubrath, Otto Peitsch, Willi Geisel, Rudi Schulz.
Treffen der ehemaligen Bergleute und Handwerker am 04.12.1986, Barbaratag (Barbara – Schutzheilige der Bergleute), im Werlauer Gasthaus „Rheingold“ (Inhaber: Rudolf Lips).
Die Grube "Gute Hoffnung" heute (Aufnahmen vom 22. März 2009)
Blick von Ehrental auf der rechtsrheinischen Seite.
Heutiger Zustand der Grubenanlage
Die Witterung hat ihre Spuren hinterlassen.
Klaus Brademann
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