Werlauer Theatergruppe begeisterte mit der Kriminalkomödie „Schlachtfest bei Brücke“
Verwirrung um Tante Käthe – Darsteller überzeugten
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Die Theatergruppe der Heimatfreunde Werlau e. V. hatte am Samstag, 05. November 2011, zu der Premiere der Kriminalkomödie „Schlachtfest bei Brücke“ in das Evangelische Gemeindehaus eingeladen. Unser Bild zeigt die Mitglieder des Ensembles: Von links – Nicole Adam, Monika Lenz, Eva Maria Goedert, Dieter Langenbach, Andrea Vosshage, Günther Theisges, Herbert Merten, Helmut Börsch, Silke Merten, Thomas Böhm, Mareike Arend.
ST. GOAR-WERLAU. Mit der ländlichen Kriminalkomödie „Schlachtfest bei Brücke“ von Roland Lange landete die Theatergruppe der Heimatfreunde Werlau e. V. auch dieses Jahr wieder einen Volltreffer und sorgte in vier ausverkauften Vorstellungen für einen gelungenen Bühnenspaß. Wurde Tante Käthe ermordet oder geschlachtet? Diese Frage zog sich wie ein roter Faden durch das turbulente Theaterstück.
Die Spielfreude des Werlauer Theaterensembles übertrug sich bereits in den ersten Szenen auf das Publikum, das sich bei dieser überaus unterhaltsamen Inszenierung köstlich amüsierte. Immer wieder gab es offenen Szenenapplaus und spontanes Gelächter. Mit großer Begeisterung verfolgten die Zuschauer – darunter als Ehrengäste bei der Premiere Bürgermeister Mallmann und Ortsvorsteher Horst Vogt – die Ereignisse.
In dieser Kriminalkomödie bestimmten temporeiche Spielszenen mit sprühenden Dialogen das Bühnengeschehen. Drei turbulente Akte lang jagte eine absurde Verwechslung die andere. Es ging drunter und drüber, aber zum guten Schluss löste sich alles in Wohlgefallen auf. Zwischendurch durften aber reichlich die Lachmuskeln trainiert werden. Die Personen laut Rollenbuch wurden von Spielleiter Herbert Merten auf Werlauer Vor- und Nachnamen umgeschrieben, und der Handlungsort in die Dreckgasse 15 in Werlau gelegt.
Wir schreiben das Jahr 1982. Bei Brücke steht das jährliche Schlachtfest an. Im Nachbarhaus ist kurz zuvor das Rentner-Ehepaar aus Hannover, Dr. Karl-Theodor Zippel und Marie-Luise Zippel-Wendehut (Helmut Börsch und Silke Merten), eingezogen und hat seinen Altersruhesitz in Werlau eingerichtet. Eines trüben Novembermorgens schreckt sie ein Schuss aus dem Schlaf. Sie versuchen, die Herkunft des Schusses zu ergründen. Ganz sicher ist dort drüben, bei den eingeborenen Nachbarn jemand erschossen worden. Die Polizei muss her!
Als die Brücks erklären, sie hätten ihre Tante Käthe geschlachtet, bestärkt das die Neuen aus Hannover in ihrer Annahme, die alteingesessenen Dörfler im Nachbarhaus seien brutale Mörder, die auch sie ermorden könnten. Als schließlich die Polizei in Gestalt von Kriminalkommissar Stefan Leitner (Dieter Langenbach) und Assistent Harry Nierenstein (Thomas Böhm) eintrifft, gewinnt das Geschehen an Dramatik.
Die Brücks (Andrea Vosshage als Oma Brück, Eva-Maria Goedert als Schwiegertochter Else und Mareike Arend als Enkelin Christine) verkennen ihre Lage, weil sie nicht begreifen wollen, dass sie des Mordes beschuldigt werden. So können sie auch nicht verstehen, warum sich die Polizei für sie interessiert, und nur, weil Hausschlachter „Schorsch“ Hartmann (Günther Theisges) so eine alte Sau wie Tante Käthe geschlachtet hat.
Einen beträchtlichen Teil zu den Verwicklungen und den Schwierigkeiten bei der Aufklärung des vermeintlichen Mordes tragen Kioskbesitzerin Frieda Napp (Nicole Adam) und ihre Bekannte Liesbeth Müller (Monika Lenz) bei. Die eine hat ihren Kiosk in Sichtweite des Brückschen Anwesens stehen und bekommt daher alles mit, was sich bei den Brücks und deren Nachbarn zuträgt. Die andere, Liesbeth Müller, wiederum ist das typische Tratschweib, das überall mittendrin dabei ist, ob gebeten oder ungebeten. Dank Liesbeths Hang zum Doppelkorn entgleitet ihr später die Kontrolle, und es bedarf erst eines Schluckes von Friedas Gegengift, ehe die zwei Frauen selbst die Ermittlungen aufnehmen können, um Mafiabosse, Ost-Spione, Bankräuber, Kannibalen und ähnliches Gesindel dingfest zu machen.
Aufklärung in den Fall bringt zu guter Letzt die seelenruhige Ermittlungsarbeit von Kriminalkommissar Leitner, die sich vor allen Dingen auf die kulinarischen Herausforderungen konzentriert, die so ein Schlachtfest ebenso bereithält wie das Kuchenbuffet der neuen Nachbarn aus Hannover.
Die Schlussszene wurde von den Sängern des MGV Werlau 1886 e. V. – Horst Junker, Matthias Theisges, Werner Arend, Horst Petry und Hans-Jürgen Freihöfer – unter der Begleitung von Wolfgang Neber auf dem Akkordeon mit dem Hunsrücklied „Do wird die Wutz geschlacht …“ musikalisch umrahmt.
Am Ende einer jeden Vorstellung gab es den verdienten anhaltenden Schlussapplaus für alle Akteure. Das Publikum erlebte schöne mitreißende Theaterabende und war restlos begeistert. Da die Theatergruppe im nächsten Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum begeht, darf man schon jetzt gespannt sein, was man sich dann einfallen lassen wird.
Im Detail
Die Darsteller auf und hinter der Bühne waren:
Monika Lenz als Liesbeth Müller – eine entfernte Nachbarin von Brücks, Dieter Langenbach als Kriminalkommissar Stefan Leitner, Nicole Adam als Kioskbesitzerin Frieda Napp, Helmut Börsch als Regierungsdirektor Dr. Karl-Theodor Zippel, Silke Merten als dessen Ehefrau Marie-Luise Zippel-Wendehut, Thomas Böhm als Kriminalassistent Harry Nierenstein, Andrea Vosshage als Oma Anna Brück, Günther Theisges als Hausschlachter „Schorsch“ Hartmann, Mareike Arend als Christine Brück – Tochter von Else Brück, Eva-Maria Goedert als Else Brück – Schwiegertochter von Anna Brück.
Die weiteren Verantwortlichen – Regie: Herbert Merten, Souffleuse: Jutta Vogt, Souffleur: Uli Michel, Licht- und Tontechnik: Sven Spriestersbach, Bühnenbild: Herbert Merten, Günther Theisges, Wolfgang Scherer, Lothar Schäfer und Heinz-Otto Brück.
Bilder von der Theateraufführung "Schlachtfest bei Brücke"
Bühnenbilder
Klaus Brademann
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