Ensemble bot unterhaltsamen Schwank „Küsse für die Tanten“ mit altmodischen Damen
Hervorragende Theaterinszenierung der Werlauer Schauspieler
-
Die Theatergruppe der Heimatfreunde Werlau spielte dreimal vor ausverkauftem Hause den Schwank „Küsse für die Tanten“ und wurde von den Zuschauern aus nah und fern stürmisch gefeiert. Alle Fotos: Klaus Brademann
ST. GOAR-WERLAU. Lachen ist gesund. Ganz in diesem Sinne bescherte die Werlauer Laienspielgruppe der Heimatfreunde Werlau e. V. mit dem Schwank “Küsse für die Tanten” von Erika Elisa Karg ein köstliches Stück Präventivmedizin. Die Werlauer Laienspielgruppe knüpfte mit ihrer neuesten Produktion an die eigenen Erfolge der letzten drei Jahre an und landete einen weiteren Volltreffer in der über hundertjährigen Werlauer Theatertradition. Reger Szenenapplaus, laute Lacher und lang anhaltende Beifallsstürme zum Schluss – derart begeistert zeigten sich die Zuschauer – darunter Pfarrer Brenner, Bürgermeister Mallmann und die Ortsvorsteher Vogt und Hubrath – bei der neuesten Inszenierung des Werlauer Theaterensembles in dem bis auf den letzten Platz gefüllten evangelischen Jugendheim.
In diesem Jahr hatte man für die Freunde des heiteren-unterhaltenden Theaters bei dem “Theaterkoch” das Menü “Küsse für die Tanten” bestellt. In seiner kurzen Begrüßungsansprache präsentierte Regisseur Herbert Merten vorab die Menükarte: Das sehr bekömmliche und mit positiven Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden angerichtete Menü für ca. 160 Personen trage insbesondere zur Stärkung der Lachmuskulatur bei. Die “Vorspeise” bestehe aus einem süßen und verliebten Studentenpärchen. Als “Hauptmenü” serviere man drei ledige, altmodische Tanten und eine neugierige, geschwätzige Klatschbase. Als “Beilage” reiche man einen etwas verwahrlosten Junggesellen und einen vielbeschäftigten Witwer sowie als “Nachtisch” einen diensteifrigen Polizisten und einen gutmütigen Geschäftsmann. Getränke biete man ausnahmsweise nicht zum Menü, sondern in der Pause und nach der Vorstellung in der Theaterklause an.
In dem turbulenten Lustspiel werden komödiantisch-dramatische Ereignisse in gewohnter Qualität mit viel Situationskomik von den Amateurschauspielern vorgeführt. Ausgeprägte Gestik und gekonnte Mimik sowie die sichtbare Freude am Spiel waren die entscheidenden Momente für den großen Erfolg der Premiere am letzten Wochenende.
Student Timo (Helmut Börsch) besucht mit seiner Freundin Heike (Stefanie Riecke) während der Semesterferien seine unverheirateten Tanten Alma (Andrea Vosshage), Berta (Marlene Spriestersbach) und Christa (Silke Merten). Da die Tanten nicht wissen dürfen, dass er mit dem Motorrad gekommen ist, stellt er Heikes Maschine bei Nachbar Fritz (Ulrich Michel) in den Schuppen. Die Lederanzüge und die Sturzhelme versteckt er in der Stube hinter dem Sofa. Durch Zufall finden die Damen die Sachen. Als jedoch die Klatschbase Lotti (Lieselotte Vosshage) ihnen auch noch erzählt, dass die Bank von zwei Motorradfahrern überfallen wurde, nehmen sie an, dass Timo und Heike die Täter sind. Dadurch entwickelt sich ein Verwirrspiel mit humorvollen Szenen. Es werden Schlussfolgerungen aus richtigen und falschen Informationen gezogen, das Chaos ist perfekt.
Eine amüsante, gelungene und gekonnt inszenierte Aufführung des aktiven und regen Theaterensembles! Darüber waren sich alle einig, die die ausverkauften Vorstellungen am vergangenen Wochenende besucht hatten. Die Laienschauspieler gaben ihr Bestes und spielten ihre Rollen sehr gekonnt. Lang anhaltender Applaus der begeisterten Theatergäste waren für alle Beteiligten Lohn und Anerkennung für die vielen Proben und das ehrenamtliche Engagement. Besonderes Lob war von allen Seiten für die glückliche Besetzung der Frauenrollen zu hören. Gespannt sein darf man sicherlich schon heute, mit welchem Stück die Gruppe im kommenden Jahr zu sehen sein wird.
Die Darsteller auf und hinter der Bühne waren:
Die drei ledigen, altmodischen Schwestern Andrea Vosshage als Alma Jung, Marlene Spriestersbach als Berta Jung und Silke Merten als Christa Jung; Helmut Börsch als Timo Jung, Neffe der Tanten; Stefanie Riecke als Heike Baum, Freundin von Timo; Lieselotte Vosshage als “Lotti”, Nachbarin und Klatschbase; Ulrich Michel als Fritz Scholle, Junggeselle, Nachbar und Amtsbote; Dieter Langenbach als Max Meier, Witwer, Nachbar und Klempner; Lothar Schäfer als Polizist Egon Schnur und Herbert Merten als Paul Baum, Heikes Vater und Geschäftsmann. Die weiteren Verantwortlichen – Regie: Herbert Merten, Souffleuse: Manuela Busjan, Licht- und Tontechnik: Thomas Böhm, Bühnenbild: Herbert Merten.
Klaus Brademann
powered by www.arttec-grafik.de